AKTIVE SONNENENERGIENUTZUNG
Direkte Strom- bzw. Wärmegewinnung durch die Kraft der Sonne – mittels Sonnenkollektoren bzw. photovoltaischen Zellen.

AUSRICHTUNG
Begriff aus der Solararchitektur, der sich auf die Lage eines Gebäudes in Bezug auf den Sonnenverlauf, aber auch auf die Anordnung der Zimmer innerhalb des Hauses bezieht. Grundregel ist natürlich, Gebäude nach Süden zu orientieren – also „kollektorhaft“ zur Sonne hin, nach Norden hingegen kompakt und isolierend. Wegen der sommerlichen Überhitzung kommt man allerdings von der genauen Südorientierung immer mehr ab, hin zu einer leichten Abweichung nach Südwest oder Südost. Im Inneren orientiert man sich nach dem Wärmebedarf – Wohn- und Baderäume brauchen viel (Süden), Küchen und Schlafräume wenig (Osten, Westen), Lagerräume gar keine Wärme (Norden).

AZIMUTWINKEL
Für die solare „Ernte“ einer Kollektorfläche spielen neben dem Einfallswinkel der Sonne (in Abhängigkeit vom Breitengrad) der Neigungswinkel der Anlage sowie der Azimutwinkel eine Rolle. Optimal sind ein Neigungswinkel von 30° und ein Azimutwinkel von 0°, gibt letzterer doch den Grad der Abweichung von der genauen Südausrichtung an. Kleinere Abweichung nach Südost oder –west verringern jedoch die Ernte relativ geringfügig; bei Großanlagen kann die Nachführung rentabel sein, d.h. die gesamte Kollektorfläche wird mit dem Sonnenverlauf mitbewegt.

BAUÖKOLOGIE
Überbegriff für biologisches, umweltgerechtes Bauen. Berücksichtigt werden baubiologische Faktoren (Materialauswahl), Umweltverträglichkeit (das Gebäude wird in Übereinstimmung mit der Außenwelt errichtet – Energieverbrauch, Entsorgung von Baumaterialien, Gleichgewicht mit Flora und Fauna) sowie darüber hinaus die Gesamtheit aller Wechselwirkungen in einem auch theoretisch-ideologischen Sinn.

BAUBIOLOGIE
Jener Teil der Bauökologie, der sich im engeren Sinn mit der Schaffung eines für den Menschen optimalen, d. h. möglichst natürlichen und giftfreien Umfelds befasst. Neben den Baustoffen (Herstellung, Materialen, Strahlung, Schadstoffe …) sind daher auch Faktoren wie Geruch, Form und Farbe sowie das entstehende Raumklima (Temperatur, Luftbeschaffenheit, Feuchtigkeit) von Bedeutung.

BAUPHYSIK
Bildet die physikalischen Grundlagen der Bautechnik. Insbesondere befasst sich die Bauphysik mit dem Verhalten von Baustoffen und –konstruktionen in Bezug auf die Durchlässigkeit von Wärme, Luft, Feuchtigkeit und Schall.

BAUPLANUNG, GANZHEITLICHE SIEHE GANZHEITLICHE BAUPLANUNG
BLOWER-DOOR-TEST

Der Blower-Door-Test ist ein Winddichtigkeitstest bei Wohngebäuden. Bei geschlossenen Fenstern und Außentüren wird mit einem Ventilator bei konstantem Unterdruck (50 Pascal) Raumluft aus dem Haus geblasen. Diese entweichende Raumluftmenge wird gemessen – sie entspricht der Außenluftmenge, die über Lecks in der Gebäudehülle ins Innere des Hauses nachströmt. Ermittelt wird die sogenannte Luftwechselzahl n50. Entsprechende Bauvorschriften besagen: Die Luftwechselzahl bei Gebäuden ohne Lüftungsanlagen darf den Kennwert 3 und bei Gebäuden mit Lüftungsanlagen den Kennwert 1,5 nicht überschreiten, andernfalls gilt das Gebäude als undicht (zuviel Konvektionswärmeverlust). Möglich sind durchaus Kennzahlen um 0,3. Entscheidend ist die rechtzeitige Anwendung des Messverfahrens – nicht um die Ursache für einen Bauschaden zu eruieren, sondern um einen solchen erst gar nicht entstehen zu lassen.

CAD
Abkürzung für Computer Aided Design, also computerunterstütztes Gestalten. CAD ist aus komplexen, kreativ-planenden Prozessen schon lange nicht mehr wegzudenken. Insbesondere steigert es die Flexibilität (Korrekturmöglichkeiten) und, z. B. durch 3-D-Darstellungen, auch die Anschaulichkeit.

DACHBEGRÜNUNG
Eine einfache Form der Dachgestaltung durch Pflanzen; zumeist wird darunter lediglich ein Rasen auf dem (Flach)-Dach verstanden, wie er etwa in Oberösterreich seit vielen Jahren für Neubauten vorgeschrieben ist. Viele Vorteile – Staubbindung, Klimaregulierung, zusätzlicher Dämmschutz – sind jedoch bereits bei der Dachbegrünung gegeben; ein Erholungsraum ist sie aber nicht.

DACHGÄRTEN
Der Garten auf dem Hausdach ist tatsächlich machbar – bis hin zur Baumbepflanzung. Je nach Aufwand des Vorhabens sind für die steigenden Erdschichtstärken allerdings zunehmend die Statiker (bzw. Dachgartenexperten) heranzuziehen, da die zusätzliche Gewichtsbelastung enorme Ausmaße annehmen kann. Schon kleine, vergleichsweise unaufwändige Dachgärten zeigen jedoch bereits große Wirkung – als Erholungsraum für die Bewohner, als Nutzgarten, als Klimaregulator im städtischen Wüstenklima, als Staubbinder, als Entlastung der Kanalisation (Regenwasser-Nutzung), als bedeutende Zusatzdämmung.

DÄMMSTOFFE
Baubiologische Dämmstoffe – Zellulose, Stroh, Flachs, Hanf, Kokos, Wolle – sind zum Hoffnungsträger für die gesamte Umweltbewegung geworden: Sie haben einen Anteil von 10 % am Dämmstoffmarkt erobert und liegen damit Lichtjahre vor sämtlichen anderen Bio-Produkten (selbst Milch kommt z. B. über 3 % nicht hinaus). Der Grund dafür ist einfach: Gesünder (Stichwort Feuchteausgleich, Raumklima) waren die Produkte schon immer, mittlerweile sind sie auch in puncto Anwenderfreundlichkeit und Preis vollkommen konkurrenzfähig geworden.

DIFFUSION
Gerade in bauökologischen Kreisen wird gerne von „atmenden Wänden“ gesprochen – ein begrifflicher Unsinn. Wände atmen nicht und sollten schon gar nicht, wie es der Ausdruck suggeriert, luftdurchlässig sein (siehe Winddichtigkeit). Ein hingegen sehr erwünschter Effekt von Baumaterialien ist die Feuchteausgleichsfähigkeit oder Diffusion. Diffusionsoffen meint dabei, dass ein Baustoff große Mengen an Feuchtigkeit aus der Raumluft aufnehmen und bei entsprechender Lufttrockenheit wieder abgeben kann – Lehm ist z. B. ein dafür besonders bekanntes Material, überhaupt alle baubiologisch empfehlenswerten Dämm- und Baumaterialien. Ein solches Verhalten fördert in hohem Maße ein angenehmes Raumklima. 
Diffusion existiert allerdings auch durch die Bauteile hindurch, und zwar in der Regel vom diffusionsdichteren zum diffusionsoffeneren (von innen nach außen).

DREI-LITER-HAUS
Der anschauliche Begriff Drei-Liter-Haus bezeichnet ein Gebäude, das im Schnitt um die drei Liter Heizöl pro Jahr und Quadratmeter für Heizzwecke benötigt (ein Passivhaus wäre analog dazu ein 1,5-Liter-Haus). In Energiekennzahlen ausgedrückt: 16-39 kWh/m².a. Der Begriff ist in bauökologischen Kreisen jedoch in Verruf geraten, weil damit gerne ein klassischer Ökoschwindel kaschiert wird – alle baubiologischen Übel dieser Welt unter einem Dach, das recht gut isoliert (wie übrigens auch jedes Plastiksackerl). An sich sagt der Begriff über die Bauweise wenig aus.

ELEKTROBIOLOGIE
Beschreibt die Wechselwirkung von elektrischen und elektromagnetischen Feldern mit dem menschlichen Organismus, im Unterschied zur Radiästhesie aber nur im grobstofflichen (messbaren) Bereich. Fließender Strom erzeugt elektromagnetische Felder, viele elektrische Geräte (vom Radiowecker bis zum Fernseher) elektrostatische Felder (Elektrosmog). Beeinträchtigungen insbesondere der Schlafqualität können dadurch ausgelöst werden. Werden ein paar Grundregeln beachtet, können jedoch wenigstens die hausgemachten Störquellen verhindert werden: eine stern- statt kreisförmige Anordnung der elektrischen Leitungen vermindert wesentlich die Stärke des elektromagnetischen Feldes. Netzfreischalter legen ganze Stromkreise auf Knopfdruck komplett lahm – und sorgen derart für ein Leben im freien Feld. Der Einsatz abgeschirmter Kabel, spezieller Steckdosen udgl. kann gleichfalls sinnvoll sein.

ENERGIEKENNZAHL
Gibt den Energiebedarf eines Gebäudes pro Quadratmeter und Jahr an (kWh/m².a). Ist sie erst einmal berechnet (Online-Formular: http://www.stadt-zuerich.ch/ugz/energie/einfo_z_ekz.htm), können sehr einfach die Energiekosten ermittelt werden. Aber Achtung! Als Grundlage für die Energiekennzahl werden häufig standardisierte Klimadaten herangezogen – genauer fällt natürlich die Berechnung für einen konkreten Standort aus. Zudem ist zu klären, ob der Heizenergiebedarf oder der Endenergiebedarf eingesetzt wurden. Lediglich in der Frage der Fläche besteht zumeist Einigkeit – die Bruttogeschoßfläche (Wohnnutzfläche inkl. aller Wände samt Verputz) ist der maßgebliche Wert. 
Typische Energiekennzahlen sind: 
Niedrigenergiehaus 40 –79 kWh/m².a, 
Drei-Liter-Haus 16-39 kWh/m².a, 
Passivhaus max. 15 kWh/m².a, 
Nullenergiehaus 0 kWh/m².a 
(bzw. Energiegewinn bei einem Plusenergiehaus). 
Zum Vergleich, bestehende Gebäude je nach Wärmedämmung: 80-300 kWh/m².a 10 kWh/m².a entsprechen 1 Liter Heizöl, 1 m3 Erdgas oder 2 kg Holzpellets.

ERNEUERBARE ENERGIEN
Überbegriff für Energie aus Quellen, die nicht endlich sind. Dazu gehören Wind- und Wasserkraft, Solarenergie, Biogas, Biomasse, Geothermie, Holz (zumindest in waldreichen Ländern wie Österreich). Gegensatz – fossile Energie, Atomenergie.

GANZHEITLICHE BAUPLANUNG

G-WERT

Achtung, Wort-Ungetüm: Solarer Gesamtenergiedurchlassgrad. Immerhin, es lässt sich etwas darunter vorstellen – es geht um die Berechnung der solaren Energiegewinne mittels lichtdurchlässiger Bauteile. Der g-Wert gibt den Anteil an der Gesamtleistung (die auftreffende Sonnenenergie) an, der nach innen gelangt und ist die Summe der Leistung aus direkt durchdringender Strahlung sowie sekundärer Wärmeabgabe der durch die Solarstrahlung erwärmten Fläche nach innen.

GEOBIOLOGIE
Von Christian Dragan (Sol 5) begründete Disziplin, die sich der Beschreibung der Erdbeschaffenheit in Wechselwirkung mit den Menschen verschrieben hat. Sie schreibt der Erde lebendige (Bildungs)-Kräfte zu, lässt aber auch die Einflussnahme durch den Menschen nicht außer Acht. Ihre Anwendung beruht auf einer spirituell verwurzelten, aber pragmatisch verankerten Fühligkeit für feinstoffliche Phänomene in Verbindung mit psychologischem Fingerspitzengefühl. Der Begriff vermeidet den schlechten Ruf und die Enge der Bezeichnung Radiästhesie wie auch die Verschwommenheit der Bedeutung von Geomantie.

GEOMANTIE
Wörtlich aus dem Griechischen übersetzt (ge – Erde, manteia – Vorausschau) bedeutet Geomantie soviel wie „Erdbefragung“ in einem orakelhaften Sinn. Gerne wird das Wort aber auch als „Gespür für die Erde“ verstanden, und dies trifft eher den Sinn der Sache. Schließlich geht es weniger um ein intellektuelles Erfragen, sondern vielmehr um ein sensitiv-immaterielles Erfühlen lokaler Gegebenheiten. Wieder andere definieren Geomantie als „heilige Geografie“ im Sinne eines perfekten Zusammenspiels von Astronomie, Topografie und Lage sowie Ausrichtung von (alten) Monumenten. Wie auch immer – was im Kern bleibt ist der Mensch im Bezug auf die Wahrnehmung seiner Umwelt, sowohl in einem passiv-erfahrenden oder fragenden als auch in einem aktiv-gestaltenden Sinn. Feng Shui oder Vastu sind kulturell anders geprägte Formen derselben Grundidee – die Berücksichtigung einer energetischen (subtilen, immateriellen, spirituellen) Dimension von Raum.

GRAUE ENERGIE
Jene Energiemengen, die für Herstellung, Transport und Entsorgung von Baumaterialien aufgewendet werden müssen. Typischerweise ist die graue Energie im Falle synthetischer Baustoffe extrem hoch, während baubiologische Materialien in dieser Disziplin hervorragend punkten können. Die Berechnung der grauen Energie dient auch dazu, eine tatsächliche energetische Gewinn/Verlustrechnung von Baumaterialien über den gesamten Lebenszyklus aufstellen zu können; d.h., Umweltkosten fließen in die Betrachtung mit ein.

HOLZ
Als Baustoff erfreut sich Holz seit einigen Jahren wieder wachsender Beliebtheit. Holz strahlt Wärme und Leben aus, Holz bewahrt sich auch viele technische Eigenschaften jener alltäglichen Wunder, vor denen jeder Statiker demütig das Haupt neigt: der Bäume. So ganz nebenbei ist Holz auch noch günstig und umweltfreundlich.

ISOLATIONSGLAS
Anderer Begriff für Wärmeschutzverglasung

KOMPAKTE BAUWEISE
Das Verhältnis von Oberfläche zu Volumen ist entscheidend für den Energieverbrauch eines Hauses (eine Kugel ist demnach die kompakteste Form überhaupt: sie braucht am wenigsten Hülle für ein Maximum an Inhalt). Der zweite Grund, der für eine kompakte Bauweise spricht, ist die Geschlossenheit der Hülle – alles Auskragende, Hervorstehende (Balkone, Erker, Gaupen, …) verschlechtert das angesprochene Verhältnis von Volumen zu Hüllfläche und ist überdies eine Quelle für Wärmebrücken.

KONSTRUKTIVER HOLZSCHUTZ
Einfach gesagt – Holzschutz ohne Chemie, sondern durch eine durchdachte Konstruktion. Wichtig für den Baustoff Holz ist, dass er so wenig wie möglich mit Wasser in Berührung kommt – entsprechend dimensionierte Dachüberhänge, v. a. an der Wetterseite, sind eine bewährte Methode dafür. Besonders zu schützen ist das Kernholz (etwa durch ein darüber angebrachtes Blech). Ist Wasserkontakt unvermeidlich, so muss gewährleistet sein, dass es vom Holz gut abrinnen kann; bei schindelartig angebrachten Außenverschalungen erreicht man dies z. B. durch eine waagrechte Unterkante der Schindeln. Außerdem muss sichergestellt sein, dass das Holz gut abtrocknen kann (Vermeidung von zu kleinen (Haar)-Fugen, Hinterlüftung einer Außenverbretterung udgl.).

LEHM
Die Erde ein Haus – buchstäblich nichts liegt näher als das. Über 50 % der Häuser im Weinviertel, um nur ein Beispiel zu nennen, sind aus Lehm gebaut. Langsam spricht es sich herum – Lehm ist keineswegs der Baustoff für die Armen und Afrikaner, sondern ein extrem umweltfreundliches und billiges Wunder an Formbarkeit und Raumklimatisierung.

MASSIVBAU
Massiv im Sinne der Bautechnik ist festes Material ohne Hohlräume: Vollziegel, Beton, Massivholz. Massivbau ist das Bauen mit massiven Mauerbestandteilen, im Gegensatz zur Ständer- oder Leichtbauweise.

NIEDRIGENERGIEHAUS
Einst als ökologische Neuerung gefeiert, stellt das Niedrigenergiehaus mittlerweile den Standard für Neubauten dar. Mit Energiekennzahlen zwischen 40 und 79 kWh/m².a liegen seine Werte gerade noch unter jenen für herkömmliche Gebäude. Der Begriff sagt für sich genommen nichts über eine ökologische Bauweise aus.

NULLENERGIEHAUS
Nullenergiehäuser, also Gebäude, die definitiv keine Zusatzenergie für Heizzwecke benötigen (Energiekennzahl 0 kWh/m².a), sind machbar, allerdings derzeit nicht in realistischer Weise – sprich, kaum jemand würde in einem typischen Nullenergiehaus leben wollen; für Plusenergiehäuser, die sogar noch Energiegewinne abgeben können, gilt dies in verstärktem Maße.

PASSIVE SONNENENERGIENUTZUNG
Dabei werden das Haus selbst oder Teile davon zum „Wärmesammler“, sprich Kollektor. Ein typisches Beispiel für passive Solarenergienutzung ist der Wintergarten, der, richtig angelegt, zum Wärmepuffer wird und eine Energieersparnis bis zu 15 % bringt. Weitere Maßnahmen: Wärmeschutzverglasung, Oberflächen als Wärmespeicher, die Hauswand als Heizung (Transparente Wärmedämmung).

PASSIVHAUS
Passivhäuser, definiert mit einer Energiekennzahl von max. 15 kWh/m².a, folgen der fortgeschrittensten, dabei aber nach technischen Gesichtspunkten überall machbaren Bauweise. Die Erzeugung eines angenehmen Raumklimas erfolgt über weite Teile des Jahres ohne separates Heizungs- bzw. Kühlungssystem, das Haus wird – ganz passiv – von selbst (von der Sonne) versorgt. Passivhäuser sind, energietechnisch betrachtet, das ökologische Nonplusultra; über die Verwendung baubiologischer Materialien sagt der Begriff wenig aus.

PHOTOVOLTAIKANLAGEN
Die Photovoltaik ist die direkte Erzeugung von Strom aus Sonnenlicht. Mittels Solarzellen, zu Solarpaneelen zusammengestellt, entsteht auf elektrochemischem Weg Gleichstrom, der in einem Akkumulator gespeichert wird; für die Netzeinspeisung muss er durch einen Wechselrichter in spannungs- und phasengleichen Wechelstrom umgewandelt werden. Photovoltaisch erzeugter Strom ist, wie auch die Anlage selbst, nach wie vor teuer, die immensen ökologischen Vorteile und die Möglichkeit für Insellösungen wiegen den Preisnachteil jedoch häufig auf.

RADIÄSTHESIE
Die Lehre von den feinstofflichen Strahlungen bzw. deren Wirkungen. Zu den Erzeugern radiästhetischer Strahlung gehören Wasseradern, geologische Brüche, Ley-Lines aber auch das Hartmann- bzw. das Curry-Netz. Der Mensch nimmt solche Strahlungen auf einer feinstofflichen Ebene wahr, sichtbar gemacht werden kann diese Empfindung mit einem geeigneten Zeiger – Wünschelrute, Drahtschlinge, Lechnerrute udgl. Während im Grunde jeder in der Lage ist, stärkere Strahlungswirkungen grob zu orten, braucht es für genauere, aussagekräftigere Diagnosen (welcher Art ist die Strahlung, wie stark ist sie, genaue Lokalisation) fühliger veranlagte Menschen, die Radiästheten. Über deren Qualifizierung sich allerdings trefflich streiten lässt; holen Sie im häufigen Zweifelsfall Meinungen über die Reputation des Wünschelrutengängers ein. Die geobiologische Erfahrung zeigt überdies: 90 % der energetischen Störungen sind vom Menschen selbst verursacht – Strom- und Handymasten, Verkehr, Straßen, Kanalisation, Kabel …

SCHALLSCHUTZ
Lärm (=störender Schall) ist zum Dauerthema geworden; drei Viertel der Bevölkerung fühlen sich vom Verkehrslärm gestört, Sport- und Freizeit- sowie Industrielärm folgen. Im selben Maß ist die Bedeutung von Schallschutzmaßnahmen gestiegen – psychische Reaktionen auf Lärm treten bereits ab 30 dB auf, vegetative (Erhöhung von Blutdruck und Herzfrequenz) ab 65 dB. Die Schallschutzmaßnahmen richten sich nach den Erfordernissen – ein Zuviel an Schallschutz kann gleichfalls zum Störfaktor werden, durch ein entstehendes Isolationsgefühl bzw. die Überbetonung der innen erzeugten Geräusche. So wird zum Schlafen ein Schallpegel von 25-30 dB empfohlen; um dies zu erreichen, genügt bei 60 dB (Dorf) ein Fenster-Schalldämmwert von 33 dB. Liegt der Schallpegel bei 70 dB (Stadt), braucht es einen Schalldämmwert von 47 dB, um den selben Innenwert zu erreichen (10 dB weniger bedeuten ein halb so starkes Geräuschempfinden). Schall wird nach dem Medium unterschieden, über das er übertragen wird: Luftschall, Flüssigkeitsschall, Körperschall. Wichtig insofern, als je nach Schallart unterschiedliche Maßnahmen zu ergreifen sind: spezielle Fenster, Zwischendecken, Schalldämmung an den Wänden gegen Luftschall, Trittschalldämmung gegen den entsprechenden, besonderen Fall von Körperschall. Schließlich ist für das akustische Wohlbefinden in Innenräumen auch die Schallabsorption entscheidend, also das Maß, in dem Bauteile Schall aufnehmen, anstatt ihn zu reflektieren („trockene“ vs. „hallige“ Räume).

SOLARARCHITEKTUR
Die Kunst, sich beim Bauen nach der Sonne zu richten: Mit der gratis von außen zugeführten Sonnenenergie soll der Energiebedarf eines Gebäudes weitgehend gedeckt werden. Um dies zu erreichen, muss mit der Sonne gebaut werden (Ausrichtung). Von Vorteil ist auch eine kompakte Bauform (geringe Hüllfläche), unerlässlich eine gute Wärmedämmung. Im weiteren Sinn wird der Begriff Solararchitektur immer mehr zum Synonym für Bauökologie – in allen Aspekten (ganzheitlich) naturgemäß zu denken und zu handeln. Dies betrifft die Wahl der Materialien (Nachwachsende Rohstoffe) wie auch die individuelle Planung im Sinne der Bedürfnisse der Bewohner und die Ausführung (Details). Es bedeutet aber auch, den Menschen an erster Stelle zu berücksichtigen und nicht aus falsch verstandenem Öko-Fundamentalismus auf notwendige Kompromisse zu verzichten („form follows function“).

SOLARANLAGEN
Sammelbegriff für thermische Solaranlagen (Sonnenkollektoren) und Photovoltaikanlagen

SONNENKOLLEKTOREN
Jener Teil einer thermischen Solaranlage, der zum Synonym für das Ganze geworden ist. Tatsächlich bezeichnet Kollektor nur den Anlageteil, der mittels Absorber (Trägerflüssigkeit vor dunklem Hintergrund) die Sonnenenergie in Form von Wärme aufnimmt. Ohne einen vollautomatischen Regler sowie einer Speichervorrichtung (meist Wasserspeicher, in denen das unterschiedliche spezifische Gewicht von heißem und kaltem Wasser zur schichtweisen Lagerung ausgenützt wird) wäre jedoch die thermische Solaranlage nicht funktionsfähig. Eine thermische Solaranlage kann den Bedarf an konventioneller Heizenergie (Strom, Öl, Gas) typischerweise um rund 50 % reduzieren und trägt damit sehr wesentlich zur Entlastung von Ökosystem und Brieftasche bei.

STÄNDERBAU (HOLZ-)
Eine Holzskelett-Konstruktion. Als tragende Elemente dienen massive Holzbalken, die Zwischenräume werden mit Bauplatten oder Mauerwerk ausgefacht. Die Hohlräume können mit wärme- und/oder schalldämmendem Material aufgefüllt werden (Strohballen, Zellulose ..). Im Unterschied zum Fachwerk wird beim Ständerbau das Holz meist beidseitig verkleidet, die Balkenabstände können größer sein. Die Ständer reichen über mehrere Stockwerke.

STRAHLUNGSWÄRME
Die Wärme, die durch das Auftreffen von Wärmestrahlung (Infrarot) auf einen Körper entsteht. Strahlungswärme, erzeugt durch eine Vielzahl von Heizsystemen vom Kachelofen über die Wandheizung bis zur Sockelleistenheizung, wärmt schon bei relativ niedrigen Raumtemperaturen und kann daher gut mittels erneuerbaren Energieträgern produziert werden. Im Gegensatz zur Konvektionsheizung über die Raumluft (Luftbewegungen, Staubbildung, vergleichsweise hoher Energiebedarf) wird Strahlungswärme allgemein als angenehm empfunden.

STROHBALLENBAU
Flexibel, anpassungsfähig, organisch, energieeffizient, feuchte-ausgleichend, schallisolierend, wärmedämmend, billig, lange haltbar, weltweit regional verfügbar – gibt es wirklich alles in einem, dem Strohballen. Bauen mit Stroh hat lange Tradition, über die Stroh-Lehm-Gemische als Verputz entwickelte sich mit dem Beginn des Strohpressens der Gedanke, die Ballen als Ziegel einzusetzen. Heute steht die Holzständerbauweise im Vordergrund, wobei die Strohballen die Rolle der Wand sowie der Dämmung zugleich übernehmen. In hervorragender Weise – eine halbmeterdicke Strohballenwand weist U-Werte zwischen 0,11 und 0.14 kWh/m².a auf. Dies entspricht den Anforderungen für ein Passivhaus und ist um diesen Preis mit keiner anderen Dämmung, ob baubiologisch oder nicht, zu erreichen.

TAUPUNKT
Wie viel Wasserdampf die Luft aufnehmen kann, hängt von der Temperatur ab (vergleichen Sie das Lösungsverhalten von Zucker in heißem bzw. kaltem Kaffee). Man spricht deshalb von relativer Luftfeuchtigkeit. Der Taupunkt bezeichnet jenen Moment, an dem die relative Luftfeuchtigkeit 100 % erreicht (sprich sich Kondenswasser bildet): feuchte, warme Luft gelangt durch die Diffusion durch die Bauteile nach außen. Wenn es draußen kalt ist, steigt die relative Luftfeuchtigkeit in dem Maße an, in dem die Lufttemperatur sinkt – erreicht sie 100 %, erreicht sie den Taupunkt. Befindet sich der Taupunkt innerhalb der Mauern, kann das zu groben Frostschäden durch gefrierendes Wasser führen.

TRANSPARENTE WÄRMEDÄMMUNG
Beruht auf dem Eisbären-Trick: deren Fell ist transparent und lässt die Solarstrahlung nahezu ungehindert auf die (dunklere) Haut fallen, wo sie weitgehend absorbiert (und nach innen weitergeleitet) wird. Die wenige Wärme, die wieder zu entweichen droht, wird durch den isolierenden Luftpolster zwischen den Haaren zurückgehalten. In der Praxis meist in Wabenbauweise umgesetzt, die im Sommer automatisch für Beschattung sorgt.

U-WERT / K-WERT
Gibt das Maß der Wärmedurchlässigkeit einer Fläche in Watt/m² an. Er ergibt sich aus dem Verhältnis Energie durch (Fläche x Temperaturdifferenz x Zeit). Je kleiner der U-Wert, desto besser isoliert ist eine Wand- oder Fensterfläche. Bei Passivhäusern werden typischerweise U-Werte um 0,1 W/m² erzielt.

WANDHEIZUNG
Die so modern anmutende Wandheizung kann auf eine 2000-jährige, erfolgreiche Geschichte zurückblicken. Ihre Vorteile liegen auf der Hand: Sie ist die ideale Strahlungs-Wärmequelle, die schon bei geringer Raumlufttemperatur (18 Grad) behagliche Wärme erzeugen kann – bei äußerst kurzen Aufheizzeiten. Sie kann wegen ihres geringen Energiebedarfs kostengünstig und mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Sie funktioniert ebenso gut als Kühlung wie als Heizung. Und last but not least mag es auch angenehm sein, keinen Heizkörper in die Innenarchitektur des trauten Heims einbinden zu müssen. Eine Angst, die viele Konsumenten haben, ist indes unbegründet: Nägel und Dübel können unbedenklich in die Wand eingebracht werden. Die meisten Wandheizungen sind nicht höher als 1,50 m, zusätzlich gibt es Geräte, die während der Aufheizzeiten die Lage der Heizröhrchen genau anzeigen.

WÄRMEBRÜCKEN
Bauteile, die Wärme erheblich leichter entweichen lassen als es dem durchschnittlichen Hauszustand entspricht. Das Problem mit Wärmebrücken: Sie führen nicht nur zu einem erhöhten Energieverbrauch, auch Feuchtigkeit kann zum Problem werden (Tauwasser- oder Schimmelbildung). Wärmebrücken sind alle auskragenden Bauteile wie z. B. Balkone – Balkon und Geschoßdecke müssen thermisch getrennt sein. Deckenanschlüsse müssen gut überdämmt werden, da sonst die Decke die Wärme in die Mauer leitet; ähnliches gilt für die Mauersohle, bei der ein Entweichen der Wärme nach unten gehemmt werden sollte. Ecken und Winkel sind geometrisch bedingte Wärmebrücken, denen nur durch kompakte Bauweise beizukommen ist. Natürliche Wärmebrücken sind auch die Fenster, bei denen einiges falsch gemacht werden kann – Fensterüberleger sind von außen zu dämmen, Rollladenkästen sind sogar trotz Dämmung Schwachstellen, falsch eingebaute Fensterbänke können zu Wärmebrücken werden.

WÄRMESPEICHERFÄHIGKEIT
Oberflächen, die als Wärmespeicher fungieren (schwere, dichte Materialien wie Lehm, Ton, Stein, Putze, Fliesen) und im direkten Einstrahlungsbereich der Sonne liegen, verstärken den Zeitverschiebungseffekt (Phaseneffekt): Bei idealer Planung nehmen sie in der Zeit des Wärmeüberschusses Energie auf und geben sie zeitverzögert als Strahlungswärme wieder ab, wenn die Sonne nicht mehr scheint. Wärmespeicher zählen mithin zur passiven Solarenergienutzung.

WÄRMEPUMPEN
Eine Wärmepumpe entzieht der Umgebung (Luft, Wasser oder Erdreich) Wärme, die dann zum Heizen und Warmwasserbereiten genutzt werden kann. Die Wärme wird in einem geschlossenen Kreislauf von einem Energieträgermedium transportiert. Im Prinzip funktioniert die Wärmepumpe wie ein Kühlschrank, der den Lebensmitteln im Inneren Wärme entzieht und sie dann auf seiner Rückseite wieder an den Raum abgibt. Mit modernen Wärmepumpenanlagen können die Emissionen des Treibhausgases CO2 im Vergleich mit Gasheizungsanlagen deutlich gesenkt werden, da die zum Betrieb der Anlagen benötigte Energie wesentlich geringer ist als die von ihnen bereitgestellte Energie. (Naturstrom AG, Lexikon erneuerbare Energie)

WÄRMESCHUTZVERGLASUNG
Soll zwei Ziele verwirklichen: einen möglichst großen Gesamtenergie-Durchlassgrad (g-Wert) bei einem gleichzeitig möglichst geringen Wärmedurchgangs-Koeffizienten (U-Wert). Anders gesagt: Es soll viel Energie hinein- und wenig hinausgelangen. Bei der (aus Kosten- und Gewichtsgründen) üblichen Zweischeiben-Isolierverglasung wurde dies durch das Anbringen einer reflektierenden Wärmeschutzbeschichtung (Innenseite des Außenglases, meist Silber) und durch das Befüllen des luftdichten Zwischenraumes zwischen den Scheiben mit Edelgasen (Argon, Krypton udgl., zur Verringerung der Konvektion) erreicht. U-Werte einer Wärmeschutzverglasung liegen bei 0,7 W/m².

WINDDICHTIGKEIT
Der dichteste Bauteil, der beste Wärmeschutz wird nutzlos, wenn durch fehlerhafte Ausführung die Winddichtigkeit der Gesamtkonstruktion nicht gegeben ist. Nicht nur steigt der U-Wert (heißt steigende Energiekosten, sinkende Lebensqualität durch Zug, evt. Fußkälte), die undichten Stellen lösen auch eine Kettenreaktion aus – Kondenswasser bildet sich, Schimmel, Fäulnis, Bauschäden sind die langfristige Konsequenz. Ein sicheres Instrument zur Kontrolle der Winddichtigkeit ist der Blower-Door-Test.

WINTERGARTEN
Ein richtig gebauter Wintergarten ist ein Wärmepuffer (selbst wenn er nach Norden orientiert ist). Er heizt sich schnell auf und kann Wärme an angrenzende Räume abgeben. Ein Energiespareffekt – bis zu 15 % – tritt aber nur ein, wenn der Wintergarten nicht beheizt wird und Wohnbereich und Wintergarten thermisch getrennt sind (durch ein Wärme speicherndes Element). Offene Türen oder ein mit dem Wohnraum ständig verbundener Wintergarten führen zu einem erhöhten Energieverbrauch. Gegen eine sommerliche Überhitzung ist ebenfalls Vorsorge zu treffen (Querlüftung).